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Ruine Reifenstein

VR-Brillen-fähig (z.B. Quest 3)

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Ruine Reifenstein im Pölstal. Eine der großartigen ehemaligen Burgen in der Steiermark. Die Ruine ist sehr stark gefährdet und gefährdend, da in unregelmäßigen Abständen immer wieder auch größere Teile zusammenbrechen.
 Erbaut ab 1250 (erste Erwähnungen der Burganlage noch früher um 1145, zugleich mit der Kirche im nahegelegen Pöls) und immer wieder umgebaut und ausgebaut wurde die Anlage um 1800 aufgrund der damaligen Dachsteuer und zusätzlich um zu verhindern, dass sich Napoleon mit seinen Truppen sich dort einquartiert, von allen Dächern befreit. Die damals schon baufällige Burg verfiel dann in Folge sehr rasch.

Eine geschichtliche Erwähnung ist es wert, genannt zu werden: einer der Besitzer der Wehranlage war der Bruder des Minnesängers Ulrich von Lichtenstein.

Eine Erzählung im Volksmund spricht von einem zwei Stock tiefen Keller. Den es nicht gegeben hat. Sehr wohl aber hat der Wohn- und Küchentrakt im Osten mehrere Stockwerke, zwei davon sind heute immer noch vorhanden. Das unterste ist direkt an den Felsen gebaut und erweckt vielleicht damit den Eindruck, dass es sich um einen Keller handeln könnte. Blickt man allerdings aus einen der kleinen Fenster, befindet man sich immer noch weit über dem Boden des umliegenden Waldes.

In ihrer Geometrie kann man diese Anlage wohl als Inbegriff einer klassischen “Ritter-Burg” auffassen. Zumindest stellt man sich diese gerne so vor.
Ein tiefer Burgraben, darüber führten zwei Brücken zu den beiden Toren der zinnenbesetzten Ringmauer, an den Ecken Rundtürme. Ein hochgelegener alter zentraler Teil mit Halb-Rundturm und eckigem Bergfried, ein Innenhof von hohen Gebäuden umgeben und versperrt durch ein weiteres Burgtor, eine gotische Schlosskapelle, ein langer Wehrgang, Pferdestall mit grandiosem Gewölbe, Schießscharten in Schlüsselform, Räume mit Gewölbedecke – alles vorhanden.
Allerdings ist der Begriff “Ritter” nur für das Mittealter fachlich richtig – und die volle Ausbaugröße (vor allem die Ringmauer) wurde erst danach erreicht. Und einige Elemente waren eher Zier als Funktion. Insbesondere so gut wie alle Zinnen. Schießscharten hatten jedoch Funktion. Über diese findet man ein wenig Erklärung dazu im Westturm.

Sehenswert: der große Pferdestall, Küche mit großem Kamin mit Ruß, die Reste der sechs-eckigen gotischen Burgkapelle, das große Rondell, die erhaltenen Räume im halbrunden zentralen Turm und generell die großen Abmessungen der Anlage.


Der virtuelle Rundgang ist am besten in Vollbild (Doppelklick), auf einem großen PC-Monitor mit Kopfhörern oder Lautsprechern erlebbar. Unter dem Mauszeiger (oder bei Berühren des Touchscreens) werden teils einfache Rekonstruktionen der ehemaligen Bausubstanz sichtbar und laden auch zum selbst Entdecken ein. Auf viele kleine Details wird über Infosymbole hingewiesen.

Rechts oben kann ein Orientierungsplan aktiviert werden, links unten die Musik auf stumm gesetzt.

Der Rundgang ist vollumfassend und deckt nahezu alle Bereiche ab, ausgenommen ein paar Ansichten der nördlichen Mauern von Außen. Das ist der Unzugänglichkeit des steilen und verwachsenen Waldgeländes geschuldet. Luftbilder zeigen aber auch diese Mauern.
Drei Räume der Burganlage fehlen noch: ein Gewölbe des Palas, der unterste im Nordost-Turm (wird noch ergänzt) und der oberste Raum des zentralen Rundturmes. Diesen zu erklettern wäre beim Erhaltungszustand zu gefährlich. Während des Zeitraumes der Aufnahmen brachen zwischenzeitlich kleinere Teile der Konstruktion zusammen, beispielsweise ein kleiner Teil der Brückenpfeiler über den Burggraben und ein kleiner Teil des Gewölbes in der Nähe der Küche. Da alle Aufnahmen mittels Drohne getätigt wurden, konnten auch heute völlig unzugängliche oder gefährliche Bereiche dokumentiert werden. Die Technik macht es oft möglich diese in verbruchgefährdeten Bereiche einfliegen zu lassen oder sich von Oben herab zu nähern oder durch das hochgelegene Burgtor zu fliegen.

Aufnahme 2023
Kolorierte Fotographie ca. 1930
Auf Holz aufgezogenes und coloriertes Bild (Wandschmuck aus den 1930ern)
Lithografie aus “Topog. gesch. Lexikon von Steiermark” um 1880
Kupferstich aus “Topographia Ducatus Styriae” Georg Mathaeus Vischer um 1680
Reifenstein um 1600 nach Johannes Clobucciarich, älteste bekannte Ansicht

Informationen im Netz dazu

Steirischer Burgenverein (steirischer-burgenverein.at)
Martin Aigner’s Burgenseite
wehrbauten.at
ruine.at
Burgruine Reifenstein in Pöls-Oberkurzheim (alleburgen.de)
Archiv (burgen-austria.com)
https://de.wikipedia.org/wiki/Burgruine_Reifenstein

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