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Ruine Frauenburg bei Unzmarkt

Virtuelle 360°-Panorama-Multimedia-Tour zu einem besonderen Ort. Der Burg-Ruine Frauenburg bei Unzmarkt in der Steiermark. Eine virtuelle Tour für Auge und Ohren. Viele Informationen zum Bau und Geschichte werden in der Tour an der richtigen Stelle mitgeliefert. Und das eine oder andere kleine digitale Überraschungsei ist auch versteckt – einfach etwas aufmerksam sein!

Screenshot aus der virtuellen Tour
Bildschirmauszug der Tour. Er zeigt die Frauenburg in ihrem Aussehen um 1650 in annähernd korrekter Perspektive.

Die virtuelle Tour

VR-Brillen-fähig (z.B. Quest 3): URL dieser Seite im Browser der VR-Brille eingeben und das Symbol mit der Brille aktivieren.

Die Tour ist vollumfänglich und deckt nahezu alle Bereiche der Burgenanlage ab. Vor allem der sehenwerten romanischen Außenfassade und generell dem großen Wohnturm ist viel Aufmerksamkeit gewidmet. Kopfhörer oder Lautsprecher und großer Bildschirm sind sehr empfohlen.
Zur Orientierung achte man ein wenig auf den zusätzlichen Kompass, der ab und an an manchen Plätzen zu finden ist.

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Kurzbeschreibung der Burg-Ruine Frauenburg

Minnesänger Ulrich von Liechtenstein

Die Frauenburg gilt als die Stammburg von Ulrich von Liechtenstein. Stammburg seines Vaters ware die Burg Liechtenstein bei Judenburg. Ulrich erbte die Vorgängerburg hier bei Unzmarkt, ließ sie vor 1250 noch ausbauen und galt dann als sein Lieblingsort des Weitgereisten. Ulrich war nicht nur Minnesänger und Dichter im Mittelalter der es in den Codex Manesse geschafft hat sondern auch einflußreicher Politiker in der Steiermark und sehr aktiver Turnierkämpfer.

Falls jemand Freude an etwas älterer Lyrik hat – die Texte Ulrichs sind bis heute überliefert – kann man sie gerne selbst lesen. Zum Beispiel auf https://ldm-digital.de/autoren.php?au=Liecht.

Die Burg

Vom wahrscheinlich hölzernen Vorgängerbau den Ulrich erbte ist nichts mehr gefunden worden und zu sehen. Er ließ um 1230 den großen romanischen zentralen Wohnturm erbauen der in seinen Ausmaßen in Österreich seinesgleichen sucht. Das Besondere heute ist, dass ein Gutteil der romanischen Bauelemente erhalten geblieben ist. Die Fenster sind durchwegs nicht vergrößert und deshalb ein architektonisches Kleinod. Die Zwischendecken wurden allesamt mit Holzbalken konstruiert.

Nach dem Tot Ulrichs wurde die Anlage weiter ausgebaut. Der Wohnturm erhielt um 1300 einen Vorbau hinter dem sich teils die romanischen Elemente noch verstecken. Die Tour zeigt diese und weist darauf hin. In diesem wurde eine kleine Kapelle untergebracht.

Weiters kam ein gotischer Palas hinzu (teils erhalten) und eine recht große weitere Kapelle von der heute nichts mehr zu sehen ist. Von mehreren Toren sind heute zwei erhalten. Die Tour zeigt sie natürlich.

Die südwestliche Wand des Wohnturmes stürzte Anfang der 1960er-Jahre komplett ein und man ersetzte ihne anschließend durch eine Betonmauer. In weiterer Folge renovierte man die Ruine.

Plan der Ruine Frauenburg um 1900
Plan der Frauenburg um 1900. Links der mächtige Wohnturm, rechts oben das erste erhaltene Tor und oben mitte das zweite der heute erhaltenen Burgtore. Die doppelt punktierte Linie skizziert die nicht mehr erkennbare große Burgkapelle.

Die Pfarrkirche

Die Kirche bei der Ruine Frauenburg ist dem Apostel Jakob dem Älteren geweiht. Sie wurde um 1250 auf den Resten einer älteren romanischen Kirche erbaut und wie meist üblich später barock überprägt. Sie gehört mehr oder weniger zur Burganlage der Frauenburg, da sie bereits sehr früh innerhalb der äußeren Wehranlagen zu liegen kam. Die Frauenburg hatte aber trotzdem noch eine größere eigene Burgkapelle östlich des Palas und sogar noch eine zweite sehr kleine, die in den Vorbau des Wohnturmes integriert wurde.

Bekannt ist die Jakobskirche wegen eines sehr alten Grabsteins – möglicherweise der älteste Grabstein mit deutscher Inschrift überhaupt!

“hie leit ulrich dises houses rehtter erbe”

Wem er gegolten hat ist ein wenig umstritten, aber ebenso interessant. Ursprünglich wurde er direkt dem Minnesänger Ulrich von Liechtenstein der die Frauenburg erbauen ließ zugeordnet. In weiterer Folge einem seiner Enkel und 2024 eher seinem Sohn der vor im gestorben ist.

Der Grabstein ist aber noch rund 1000 Jahre älter und aus der Römerzeit (100-200 nach Christus). Er wurde im Mittelalter einfach wiederverwendet und war der Grabstein eines Marcus Egronius Formianus.

Seine römische Inschrift:

M(arcus) E[g]ronius [— f(ilius)] / Formianus s[ibi et] / [R]estitutae ux[ori] / et Helv[iae P]riscina[e fil(iae) an(norum) —] // [et] Vindillae fil[i]ae ann(orum) XX

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Historische Abbildungen

Ruine Frauenburg auf einer gemalten Postkarte um 1900.
Ruine Frauenburg auf einer gemalten Postkarte um 1900.
Aquarell der Frauenburg nach Wilhelm Leifer um 1850.
Aquarell der Ruine Frauenburg um 1850 nach Wilhelm Leifer. Wie auch heute so war die Burgenruine damals schon über einen Fußweg in Holzkonstruktion erreichbar. Das Gebäude links neben der Kirche steht heute noch unverändert. Das Gebäude links außen bei der Burg (romanischer Wohnturm) ist mit Aunahme der Westseite (Mauer ganz links außen im Bild) weitgehend erhalten und in der Tour außen und innen zu erkunden. Damals war bereits die Vordermauer des gotischen Palas zumindest teilweise weggebrochen. Heute ist nichts mehr von ihr zu sehen. Ebenso das im Bild intakte zweithöchste Gebäude – die große Burgkapelle. Davon zeugt heute nur noch ein Schutthaufen. Vom bereits beschädigten im Bild rechten Gebäude der Burg sind heute nur noch geringe Reste erkennbar.
Die Frauenburg bei Unzmarkt nach Georg Matthäus Vischer auf einem Kupferstich von 1680
Die Frauenburg bei Unzmarkt nach Georg Matthäus Vischer auf einem Kupferstich von 1680. Die Darstellung ist in diesem Fall recht stimmig. Beim höchstgelegenen spitzen Dach mit einer Art Fahne obenauf handelt es sich möglicherweise um das Dach der kleineren von den beiden Burgkapellen. Der Abtritt nach vorne gehört zum gotischen Palas, rechts daneben mit der Schmalseite auf den Betrachter die viel größere Andreaskapelle.
Die Frauenburg bei Unzmarkt nach Matthäus Merian auf einem Kupferstich um 1650
Die Frauenburg bei Unzmarkt nach Matthäus Merian dem Älteren auf einem Kupferstich um 1650. Auch der südtiroler Kupferstecher hat die Frauenburg sehr gut skizziert – sofgar etwas realistischer als ein paar Jahrzehnte später Vischer. Die beiden Ansichten lassen sich gut vergleichen. Ich persönlich würde Merian hier mehr Vertrauen schenken. Das dritte große Gebäude von links der Anlage ist die heute vollständig verschwundene Andreaskapelle. Links hinter der Kirche sehr wahrscheinlich das heutige Nordost-Tor der Burg. Es wurde bei einem Ausbau der Anlage hinzugefügt.
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Geografische Lage der Frauenburg

Die Ruine ist frei zugänglich und im Großen und Ganzen als sicher zu bezeichnen. Sie wurde in den 1960er-Jahren renoviert bzw. deren damaliger Zustand preserviert. Zwei Wege führen zur Anlage. Entweder über den Fußsteig und dessen langer hölzernen Brücke hinauf oder über die kleine asphaltierte Straße mit kleinem Parkplatz am Ende.
Die Anlage ist heute frei zugänglich und weitgehend gefahrlos zu besuchen.

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Weiterführende Links

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