Virtuelle 360°-Panorama-Tour zur und durch die Burg-Ruine Klingenstein bei Salla, auch Ruine Salla genannt, Ruine Klingenstein, manchmal Ruine Klingenstein-Salla, manchmal Ruine Salla-Klingenstein. Geeignet für PC, Tablet und VR-Brille (z.B. Quest 3). Bei der Burgruine handelt es sich größerenteils um einen Wiederaufbau seit den 1980er-Jahren. Die Tour kann eine Entscheidungshilfe sein, ob man sie gegebenenfalls persönlich besuchen will.
Virtuelle Tour
Die Aufnahme des Bildmaterials fand im Sommer 2025 statt. Für Erklärungen empfiehlt sich das Info-Symbol rechts oben zu aktivieren, Vollbildansicht ist mittels Doppelklick oder Symbol rechts unten aktivierbar. Und wer es etwas immersiver mag, Lautsprecher oder Kopfhörer verwenden. Für bessere Orientierung ist eine Karte rechts oben aktivierbar. Will man sie über eine VR-Brille besonders intensiv erleben, die URL dieser Seite im Browser der VR-Brille eingeben, Tour starten und auf den dann sichtbaren Brillen-Button klicken.
Die Vermessungskarte in der Tour wurde mit freundlicher Genehmigung entnommen:
Murgg, Werner: Burgruinen der Steiermark. Herausgegeben vom Bundesdenkmalamt, Abteilung für Bodendenkmale, in Zusammenarbeit mit dem Verlag Ferdinand Berger & Söhne Ges.m.b.H., Wien/Horn, 2021

Kurzbeschreibung der Ruine Klingenstein
Während einige Burgruinen in der Steiermark quasi unberührt sein Jahrhunderten vor sich hinbröckeln und in dieser Zeit keine Veränderungen oder Erhalt der Bausubstanz erfuhren (zum Beispiel Ruine Hungerturm, Ruine Ehrenfels, Ruine Reifenstein), gibt es auch einige Beispiele für das Gegenteil. Eines davon Ruine Klingenstein. So beeindruckend erhalten die Kernburg heute dem Besucher erscheint – so getäuscht wird man aber. Ein Großteil der heutigen Mauern stammt von Renovierungsarbeiten und im Grunde einem Wiederaufbau seit den 1980er-Jahren.
Und so wenig über die Geschichte der Burg heute bekannt ist – so viel ist darüber umgekehrt auf Wikipedia zu lesen. Sehr empfehlenswert, wer Genaueres wissen möchte. Und wer es noch detailierter möchte, liest unter anderem die Arbeit von Levente Horvath aus 2014.
Kürzest zusammengefasst
Die Burg ist sehr spät für steirische Burgen erbaut worden, genaue Angaben fehlen, keinesfalls aber vor 1420. Das ist auch an den wenigen original erhaltenen Schießscharten ableitbar, die eindeutig für die ersten Handfeuerwaffen ausgelegt waren (Spatenscharten). Und diese Waffen fanden in der Steiermark erst ab 1420 Verbreitung.
Die heute sichtbare Anlage vermittelt den Eindruck einer eher kleinen Anlage. Das mag aber täuschen. Denn vor allem im Westen (und in der Tour teils erfasst) sind ausgedehnte aber wenig erkennbare Mauerreste einer Vorburg (auf Wikipedia “Vorwerk” genannt) erkennbar. Zumindest 2 oder 3 Türme und auch verbindende Mauern dazwischen wurden identifiziert. Knapp vor dem eher seltenen weil dreieckigen Bergfried lag ein Halsgraben der aber in neuer Zeit zugeschüttet wurde. Einen dreieckigen Berfried findet man auch auf Ruine Waldstein. Die Vorburg wurde teils für einen Vorgängerbau, eine ältere Burg, gehalten. So zum Beispiel auch auf ruine.at. Das scheint jedoch nicht richtig. Der heutige Name der Burg (Klingenstein) wurde, da sehr wenig bekannt ist über sie, sehr wahrscheinlich im 19ten Jahrhundert erfunden.
Die Kernburg war und ist durchwegs aus Marmor erbaut. Klingt nach Luxus, liegt aber an dem in der Nähe sich befindlichen Marmorvorkommen (weißer Marmor) von Salla das auch heute intensiv abgebaut wird. Das gilt auch für die Ruinen Reifenstein und Offenburg, die Marmor aus dem selben geologischen Marmorzug verbaut haben. In beiden letzteren Fällen aus den Marmorbrüchen bei Pöls.
Burg Klingenstein schützte den ehemaligen uralten Passübergang über das Gaberl in das Murtal (“Reisstraße”) – ein Weg der wahrscheinlich bereits in der Römerzeit genutzt wurde. Das – das Schützen – aber sehr wahrscheinlich nur recht kurze Zeit. Denn 1629 wird sie bereits als “öden gschloß im Khanachtal in der pfar Salath” bezeichnet. Die Burg brannte wahrscheinlich 15-hundert-und-unklar ab.
Der heutige Erhaltungszustand ist ein wenig umstritten, da er mehr ein Neubau und keine Renovierung ist die dem Erhalt dient. In der Tour (Position “Alt und Neu“) habe ich soweit erfahrbar versucht, die originale Bausubstanz zu skizzieren). Ich persönlich schätze ja das Gefühl, dass man durch und über uralte Überreste geht, die seit Jahrhunderten unverändert sind, auch wenn sie mit der Zeit verschwinden. Andere wiederum mögen wie im Falle vieler griechischer Tempel eine möglichst eindrucksvolle Rekonstruktion bzw. phantasievolle Interpretation. Die Wissenschaft schätzt die Zugänglichkeit und Ungestörtheit von möglichst viel verwertbaren Informationen. Nicht alles ist gleichzeitig erfüllbar.

Historische Ansichten



Geografische Lage & Zugänglichkeit
Die Burgruine ist frei zugänglich. Am einfachsten zu finden ist der Weg von Salla aus betrachet in der zweiten großen Spitzkehre der Gaberlstraße in Richtung Passhöhe. Hier zweigt direkt in der Kehre ein Schotterweg ab, zu Fuß kurz diesem nach Osten folgen und man gelangt ohne Umwege zur Burgruine.

Weblinks
- Kurze Beschreibung von Geschichte und Bau: https://www.burgen-austria.com
- Allgemeine und ausführliche Beschreibung: https://de.wikipedia.org
- Ausführliche Arbeit von L. Horvath 2014: ResearchGate
- Diplomarbeit von L. Horvath 2013: unipub.uni-graz.at
- Wertvoll – ein paar wenige Bilder vor dem Wiederaufbau: https://www.burgenseite.com
- Diverse Bilder: http://ruine.at