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Ruine Pflindsberg

Kleine virtuelle 360°-Panorama-Tour durch die letzten Reste der Burgruine Pflindsberg, früher unter anderem auch Pflintsberg, Pelinsperg und Vlinsperch castrum genannt, hoch über Altaussee in der Steiermark (AT). Geeignet für PC, Tablet und VR-Brille (z.B. Quest 3). Viel ist nicht erhalten, die Tour ist eher ein kleiner Spatziergang in und um die Ruine und Aussichtsplattform mit beeindruckender Kulisse.

Die virtuelle Tour

Die Aufnahme des Bildmaterials fand im Sommer 2025 statt. Für Erklärungen empfiehlt sich das Info-Symbol rechts oben zu aktivieren, Vollbildansicht ist mittels Doppelklick oder Symbol rechts unten aktivierbar. Für bessere Orientierung ist eine Karte rechts oben aktivierbar. Will man sie über eine VR-Brille besonders intensiv erleben, die URL dieser Seite im Browser der VR-Brille eingeben, Tour starten und auf den dann sichtbaren Brillen-Button klicken.

Die Vermessungskarte in der Tour wurde mit freundlicher Genehmigung entnommen:
Murgg, Werner: Burgruinen der Steiermark. Herausgegeben vom Bundesdenkmalamt, Abteilung für Bodendenkmale, in Zusammenarbeit mit dem Verlag Ferdinand Berger & Söhne Ges.m.b.H., Wien/Horn, 2021

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Kurzbeschreibung der Ruine Pflindsberg

Burg Pflindsberg war die einzige nenneswerte Wehranlage im Ausseerland. Während es im Murtal nur so von Burgen wimmelte, war zum Beispiel das Ennstal schon eher mager ausgestattet. Und das noch abgelegenere Ausseerland hatte noch weniger aufzuweisen. Vielleicht erklären sich auch damit die eher ungewöhnlichen Bemühungen, die wenigen Reste der Burg Pflindsberg zu erhalten. Im Gegensatz zu manch anderen, größeren und besser erhaltenen Wehranlagen stehen die Reste von Pflindsberg seit 2005 zusätzlich unter Denkmalschutz.

Sie wurde 1250 rein zu Wehrzwecken, Grenzbefestigung der Steiermark und Schutz der nahen Salzbergwerke sowie Festigung des Machtanspruchs Philipps von Spanheim erbaut. Nicht für die Hofhaltung wie andere Burgen dieser Zeit. 1265 wird sie als Vlinsperch castrum erstmals urkundlich erwähnt. Sie war bis 1395 Zentrum der Herrschaft Pflindsberg (ein Großteil des Ausseerlandes). Anschließend diente der Bergfried als Gefängnis und die Burgpfleger agierten auch als Richter.

1575 wurde die schon ziemlich ramponierte Burg instandgesetzt und der bis dahin dreieckige Bergfried im Westen (heute der am besten erkennbare Teil der Anlage) zu einem Viereck – weil man die westliche Kante kappte und gegen eine schmale Mauer ersetzte. 1755 zog der letzte Bewohner aus und nur ein paar Jahrzehnte später wird die Burg schon als gänzlich verfallen beschrieben.

Um 1900 war noch eine zweistöckige Mauer des Palas erhalten die es heute nicht mehr gibt (siehe Bild weiter unten). Im Jahr 2000 wurde eine Aussichtsplattform mitten in Reste der Anlage gestellt.

Beschreibung von Otto Piper 1905

Otto Piper hat im Standardwerk zur Burgenkunde in Band 1 1902 die Ruine Pflindsberg erfasst. Interessant ist, dass Piper genau das, was heute noch am besten erkennbar ist – der Rest des dreieckigen Bergfrieds – er damals offensichtlich nicht erkannte oder sah und damit auch nicht beschrieb. Und umgekehrt beschreibt er den Mauerrest von dem heute so gut wie nichts mehr erhalten ist. Der Auszug kann hier als PDF gelesen und heruntergeladen werden:

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Historische Ansichten

Pflindsberg Rekonstruktion um 1400
Rekonstruktion der Burg um 1400. Links im Westen der dreieckige Bergfried der in Resten heute einen Gutteil der Ruine ausmacht. Vom gotischen Rechtecksturm im Osten ist nichts mehr erhalten.
Mit freundlicher Genehmigung und Copyright von und bei Martin Aigner (www.burgenseite.com)
Pflindsberg um 1750
Pflindsberg um 1750 von Osten aus gesehen kurz bevor sie entgültig verlassen wurde. Der ehemals dreieckige Bergfried (höchter Gebäudeteil) ist hier rechteckig dargestellt. Das ist insofern nicht komplett falsch, da 1574 der dreieckige Turm umgebaut wurde. Die westliche Spitze des Dreiecks wurde gekappt und gegen eine kurze vierte Wand ersetzt – der Bergfried war nun ein Viereck, aber trotzdem noch lange kein Rechteck.
Pflindsberg Postkarte 1906
Ruine Pflindsberg auf einer colorierten Postkarte von 1906. Von der hier von innen gesehenen nördlichen Umfassungsmauer steht heute so gut wie nichts mehr. Man muss sich von der anderen Seite durch ein steiles und verwachsenes Waldstück von unten nähern, wenn man ein paar letzte Steine davon sehen will. Die Tour zeigt sie.
Pflindsberg um 1830
Burg Pflindsberg um 1830. Dass die Proportionen stimmen wage ich anzuweifeln, viel zu groß erscheint sie. Der Bergfried ist auf jeden Fall nicht rund wie hier skizziert. Der Berg mitte links sollte den Loser darstellen – ebenfalls eine eher gewagte Interpretation der Realität.
Kupferstich der Burg Pflindsberg um 1680 nach Georg Matthäus Vischer
Kupferstich der Burg Pflindsberg (Pelinsperg) um 1680 nach Georg Matthäus Vischer mit Blick nach Nordwesten. Die Berge Sandling und Loser sowie der Pötschenpass sind beschriftet.
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Renovierung & Erhalt

Ein kurzer Medienbeitrag eines lokalen Fernsehsenders sagt mehr als viele Zeilen von mir:

Die im Beitrag erwähnte Begründung, dass die Burg gegen die Ungarneinfälle erbaut wurde ist eher falsch. Viel wahrscheinlicher diente sie am Beginn dem Versuch eines Machtausbaues Philipps von Spanheim.
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Geografische Lage & Zugänglichkeit

Die Ruine Pflindsberg und die kleine Aussichtsplattform sind (vor allem) vom Ort Altaussee aus zu erreichen. Entweder zu Fuß oder per Rad über den letzten Kilometer Schotterstraße oder Fußweg. Belohnt wird man in jedem Fall mit schöner Aussicht.
https://www.bergfex.at

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Weblinks

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