Kleine virtuelle 360°-Panorama-Tour durch die letzten Reste der Klause Selzthal (auch: Untere Admonter Klause) östlich von Selzthal in der Steiermark (AT). Geeignet für PC, Tablet und VR-Brille (z.B. Quest 3).
Die virtuelle Tour
Die Aufnahme des Bildmaterials fand im Sommer 2025 statt. Für Erklärungen empfiehlt sich das Info-Symbol rechts oben zu aktivieren, Vollbildansicht gibt es mittels Doppelklick oder Symbol rechts unten. Für bessere Orientierung ist eine Karte rechts oben aktivierbar. Will man die Tour über eine VR-Brille besonders intensiv erleben, die URL dieser Seite im Browser der VR-Brille eingeben, Tour starten und auf den dann sichtbaren Brillen-Button klicken.
Kurzbeschreibung der Klause Selzthal
Eine Klause im Sinne der Wehrhaftigkeit ist eine wehrhafte Tal- oder Passsperre, also ein Bauwerk zur Abriegelung eines natürlichen Engpasses, das sowohl zur militärischen Verteidigung als auch zur Kontrolle des Verkehrs diente. Ist eine Klause nun eine Burg? – Nein, nicht ganz. Im Gegensatz zu einer Burg fehlen ein paar typische Merkmale: ein Klause hat ausschließlich Wehrfunktion, keine Funktion als soziales Zentrum und ist meist kleiner.
Klause Selzthal kontrollierte die Straße in Richtung Stift Admont, zusammen mit einer weiteren Klause gegenüber auf der anderen, nördlichen, Talseite – Klause Reithtal – von der ähnlich viel an Resten erhalten ist. Beide riegelten damit das Admonter Becken gegen Westen ab. Und beide werden bereits 1160 urkundlich erwähnt. Was aber nicht unbedingt ein direkter Hinweis auf das Alter der jetzt erkennbaren Bausubstanz zu werten ist.
Die heutigen Reste umfassen:
Höhergelegener Wehrturm (Klausturm) und Hauptteil der Ruine. Größe rund 10×10 Meter.
Geringe Reste des ehemaligen Torturmes durch den die Straße führt(e)
Verbindende Klausenmauer von der gut sichtbar Reste im Wald zu finden sind
Verschwunden sind anzunehmende weitere Klausentürme im Tal in Richtung Enns und der verbindenden Klausenmauern.
Die Klause war im Mittelalter eine wichtige wehrhafte Grenzeinrichtung die aber in der Neuzeit bald ihre Funktion verlor. 1619 lies der damalige Abt Mathias von Admont die Klausen Reitthal und Klause Selztal noch mal mit Mannschaft besetzen aufgrund von Kriegsgefahr.
Bauern erwerben anschließend die Grundstücke mit der Verpflichtung, die Bauten aber weiter intakt zu halten und deren Tore nach Sonnenuntergang zu verschließen. Durch das Fortschreiten der Militär- und Waffentechnik verlieren solche Art Klausen aber bald an Bedeutung, die Bauwerke (auch die Klausen Selztal und Reithtal) verfielen. Restauration hat im Fall der Klause Selzthal bisher nicht stattgefunden.
Ehemaliger Hocheinstieg im Klausenturm, später vermauert und zu einem Fenster umgestaltet. Aufnahme 2025.
Geografische Lage & Zugänglichkeit
Die Klause ist frei zugänglich von der Schotterstraße von Selzthal nach Admont.
Franziszeische Landesaufnahme (1821–1836)
Die Klause ist beim Schriftzug “Clausner”, einem 1972 abgetragenen Gehöft gelegen.
Kleine virtuelle 360°-Panorama-Tour durch die letzten Reste der Klause Reithtal (Reitthal, Reital) bei Selztal in der Steiermark (AT). Geeignet für PC, Tablet und VR-Brille (z.B. Quest 3).
Die virtuelle Tour
Die Aufnahme des Bildmaterials fand im Sommer 2025 statt. Für Erklärungen empfiehlt sich das Info-Symbol rechts oben zu aktivieren, Vollbildansicht gibt es mittels Doppelklick oder Symbol rechts unten. Für bessere Orientierung ist eine Karte rechts oben aktivierbar. Will man die Tour über eine VR-Brille besonders intensiv erleben, die URL dieser Seite im Browser der VR-Brille eingeben, Tour starten und auf den dann sichtbaren Brillen-Button klicken.
Kurzbeschreibung der Klause Reithtal
Eine Klause im Sinne der Wehrhaftigkeit ist eine wehrhafte Tal- oder Passsperre, also ein Bauwerk zur Abriegelung eines natürlichen Engpasses, das sowohl zur militärischen Verteidigung als auch zur Kontrolle des Verkehrs diente. Ist eine Klause nun eine Burg? – Nein, nicht ganz. Im Gegensatz zu einer Burg fehlen ein paar typische Merkmale: ein Klause hat ausschließlich Wehrfunktion, keine Funktion als soziales Zentrum und ist meist kleiner.
Klause Reithtal kontrollierte die Straße in Richtung Stift Admont. An der Stelle der Klause verlief die Grenze zum Admonter Terretorium das geschützt werden wollte. Und zwar zusammen mit einer weiteren Klause gegenüber auf der anderen Talseite – Klause Selzthal – von der ähnlich viel an Resten erhalten ist. Beide riegelten damit das Admonter Becken gegen Westen ab. Und beide werden bereits 1160 urkundlich erwähnt – der hochgelegne Turm (jetzt eben Ruine) der Klause Reithtal wurde wahrscheinlich um 1300 erbaut.
In einer alten Beschreibung liest man:
Die Klause besteht aus zwei einstöckigen Türmen hoch über dem Tal, einer langen, zur Talstraße herabziehenden Mauer, die knapp ober der Straße noch einen einstöckigen Turm trägt, dann aus einem Torbau an der Straße, dem Wohngebäude des Klausenverwalters (zum Teil im Klauswirtshaus verbaut) und einem Turm an der Enns, der mit dem Torbau durch eine Mauer verbunden ist.
Davon ist heute nur noch, wenn man der Beschreibung glaubt, einer der beiden oberen Türme (die heutige Ruine) in Resten erhalten. Er hatte aber mindestens drei Geschosse. Geringe Reste der Mauer ins Tal grenzen hangabwärts ein paar Meter lang an den Bau an. Von einem zweiten hochgelegenen Turm ist nichts im Gelände erkennbar. Das Gebäude des Klausenverwalters bestand noch um 1900 in Form des Gasthauses Klauswirt. Heute ebenfalls (fast) verschwunden. Schuld daran ist auch der Bau der nahen Autobahn.
Gesamt bestand die Anlage damit aus:
dem hochgelegenen Wehrbau (ein oder vielleicht zwei Türme, einer davon die Ruine in der Tour)
einem Turm weiter unten an der Enns (verschwunden)
einem Torturm durch den die Straße führte (verschwunden)
dem Wohngebäude des Verwalters (später Gasthof Klauswirt und heute bis auf geringe Reste verschwunden)
der Mauer die den Wehrbau und die Türme verband (geringe Reste erkennbar)
Geschichtliches
Die Klause Reithtal erlebte tatsächlich kriegerische Zeiten. 1292 fallen bairische Söldnertruppen der Wittelsbacher ein, mit denen sich der Erzbischof von Salzburg verbündet hat. Sie überrennen die Klause nach kurzem Kampf und plündern anschließend das Stift Admont, deren Mönche sich auf der Burg Gallenstein, der Fluchtburg des Stiftes, in Sicherheit gebracht haben. Angeblich wurden dabei auch 80 000 Laib Käse als Beute abtransportiert. Seltsam – aber so steht es geschrieben… In der Steirischen Reimchronik des Ottokar aus der Gaal (Otacher ouz der Geul) (* um 1265; † um 1320).
1525 wurde die Klause bei einem Knappen- und Bauernaufstand – eine der vielen ähnlichen Ereignisse der damaligen Zeit und zusammengefasst unter “Deutscher Bauernkrieg” bekannt – wiederum eingenommen und wiederum Stift Admont geplündert.
1619 lies der damalige Abt Mathias von Admont die Klausen Reitthal und Klause Selzthal noch mal mit Mannschaft besetzen aufgrund von Kriegsgefahr.
Bauern erwerben anschließend die Grundstücke mit der Verpflichtung, die Bauten aber weiter intakt zu halten und deren Tore nach Sonnenuntergang zu verschließen. Durch das Fortschreiten der Militär- und Waffentechnik verlieren solche Art Klausen aber bald an Bedeutung, die Bauwerke verfielen. Ab 2012 wurde der heutige Rest etwas restauriert und von Schutt befreit. Die damalige Tätigkeit ist heute selbst schon wieder als (Bau)Ruine zu bezeichnen – zusammenbrechende Holzgerüste, eine Holzhütte mit unklarem Zweck und zurückgelassene Bauwerkzeuge. So der Eindruck im Sommer 2025.
Geografische Lage & Zugänglichkeit
Die Klause ist frei zugänglich von der Straße aus, die von Liezen nach Admont führt.
Virtuelle 360°-Panorama-Multimedia-Tour zu einem besonderen Ort. Der Burg-Ruine Frauenburg bei Unzmarkt in der Steiermark. Eine virtuelle Tour für Auge und Ohren. Viele Informationen zum Bau und Geschichte werden in der Tour an der richtigen Stelle mitgeliefert. Und das eine oder andere kleine digitale Überraschungsei ist auch versteckt – einfach etwas aufmerksam sein!
Bildschirmauszug der Tour. Er zeigt die Frauenburg in ihrem Aussehen um 1650 in annähernd korrekter Perspektive.
Die virtuelle Tour
VR-Brillen-fähig (z.B. Quest 3): URL dieser Seite im Browser der VR-Brille eingeben und das Symbol mit der Brille aktivieren.
Die Tour ist vollumfänglich und deckt nahezu alle Bereiche der Burgenanlage ab. Vor allem der sehenwerten romanischen Außenfassade und generell dem großen Wohnturm ist viel Aufmerksamkeit gewidmet. Kopfhörer oder Lautsprecher und großer Bildschirm sind sehr empfohlen. Zur Orientierung achte man ein wenig auf den zusätzlichen Kompass, der ab und an an manchen Plätzen zu finden ist.
Kurzbeschreibung der Burg-Ruine Frauenburg
Minnesänger Ulrich von Liechtenstein
Die Frauenburg gilt als die Stammburg von Ulrich von Liechtenstein. Stammburg seines Vaters ware die Burg Liechtenstein bei Judenburg. Ulrich erbte die Vorgängerburg hier bei Unzmarkt, ließ sie vor 1250 noch ausbauen und galt dann als sein Lieblingsort des Weitgereisten. Ulrich war nicht nur Minnesänger und Dichter im Mittelalter der es in den Codex Manesse geschafft hat sondern auch einflußreicher Politiker in der Steiermark und sehr aktiver Turnierkämpfer.
Falls jemand Freude an etwas älterer Lyrik hat – die Texte Ulrichs sind bis heute überliefert – kann man sie gerne selbst lesen. Zum Beispiel auf https://ldm-digital.de/autoren.php?au=Liecht.
Die Burg
Vom wahrscheinlich hölzernen Vorgängerbau den Ulrich erbte ist nichts mehr gefunden worden und zu sehen. Er ließ um 1230 den großen romanischen zentralen Wohnturm erbauen der in seinen Ausmaßen in Österreich seinesgleichen sucht. Das Besondere heute ist, dass ein Gutteil der romanischen Bauelemente erhalten geblieben ist. Die Fenster sind durchwegs nicht vergrößert und deshalb ein architektonisches Kleinod. Die Zwischendecken wurden allesamt mit Holzbalken konstruiert.
Nach dem Tot Ulrichs wurde die Anlage weiter ausgebaut. Der Wohnturm erhielt um 1300 einen Vorbau hinter dem sich teils die romanischen Elemente noch verstecken. Die Tour zeigt diese und weist darauf hin. In diesem wurde eine kleine Kapelle untergebracht.
Weiters kam ein gotischer Palas hinzu (teils erhalten) und eine recht große weitere Kapelle von der heute nichts mehr zu sehen ist. Von mehreren Toren sind heute zwei erhalten. Die Tour zeigt sie natürlich.
Die südwestliche Wand des Wohnturmes stürzte Anfang der 1960er-Jahre komplett ein und man ersetzte sie anschließend durch eine Betonmauer. In weiterer Folge renovierte man die Ruine.
Plan der Frauenburg aus Piper 1902. Links der mächtige Wohnturm, rechts oben das erste erhaltene Tor und oben mitte das zweite der heute erhaltenen Burgtore. Die doppelt punktierte Linie skizziert die nicht mehr erkennbare große Burgkapelle.
Otto Piper
Otto Piper hat die Burgenruine im ersten Band seines Werkes “Österreichische Burgen” 1902 beschrieben.
Die Kirche bei der Ruine Frauenburg ist dem Apostel Jakob dem Älteren geweiht. Sie wurde um 1250 auf den Resten einer älteren romanischen Kirche erbaut und wie meist üblich später barock überprägt. Sie gehört mehr oder weniger zur Burganlage der Frauenburg, da sie bereits sehr früh innerhalb der äußeren Wehranlagen zu liegen kam. Die Frauenburg hatte aber trotzdem noch eine größere eigene Burgkapelle östlich des Palas und sogar noch eine zweite sehr kleine, die in den Vorbau des Wohnturmes integriert wurde.
Bekannt ist die Jakobskirche wegen eines sehr alten Grabsteins – möglicherweise der älteste Grabstein mit deutscher Inschrift überhaupt!
“hie leit ulrich dises houses rehtter erbe”
Wem er gegolten hat ist ein wenig umstritten, aber ebenso interessant. Ursprünglich wurde er direkt dem Minnesänger Ulrich von Liechtenstein der die Frauenburg erbauen ließ zugeordnet. In weiterer Folge einem seiner Enkel und 2024 eher seinem Sohn der vor im gestorben ist.
Der Stein ist aber noch rund 1000 Jahre älter und aus der Römerzeit (100-200 nach Christus). Er wurde im Mittelalter einfach wiederverwendet und war der Grabstein eines Marcus Egronius Formianus.
Aquarell der Ruine Frauenburg um 1850 nach Wilhelm Leifer. Wie auch heute so war die Burgenruine damals schon über einen Fußweg in Holzkonstruktion erreichbar. Das Gebäude links neben der Kirche steht heute noch unverändert. Das Gebäude links außen bei der Burg (romanischer Wohnturm) ist mit Aunahme der Westseite (Mauer ganz links außen im Bild) weitgehend erhalten und in der Tour außen und innen zu erkunden. Damals war bereits die Vordermauer des gotischen Palas zumindest teilweise weggebrochen. Heute ist nichts mehr von ihr zu sehen. Ebenso das im Bild intakte zweithöchste Gebäude – die große Burgkapelle. Davon zeugt heute nur noch ein Schutthaufen. Vom bereits beschädigten im Bild rechten Gebäude der Burg sind heute nur noch geringe Reste erkennbar. Die Frauenburg bei Unzmarkt nach Georg Matthäus Vischer auf einem Kupferstich von 1680. Die Darstellung ist in diesem Fall recht stimmig. Beim höchstgelegenen spitzen Dach mit einer Art Fahne obenauf handelt es sich möglicherweise um das Dach der kleineren von den beiden Burgkapellen. Der Abtritt nach vorne gehört zum gotischen Palas, rechts daneben mit der Schmalseite auf den Betrachter die viel größere Andreaskapelle. Die Frauenburg bei Unzmarkt nach Matthäus Merian dem Älteren auf einem Kupferstich um 1650. Auch der südtiroler Kupferstecher hat die Frauenburg sehr gut skizziert – sogar etwas realistischer als ein paar Jahrzehnte später Vischer. Die beiden Ansichten lassen sich gut vergleichen. Ich persönlich würde Merian hier mehr Vertrauen schenken. Das dritte große Gebäude von links der Anlage ist die heute vollständig verschwundene Andreaskapelle. Links hinter der Kirche sehr wahrscheinlich das heutige Nordost-Tor der Burg. Es wurde bei einem Ausbau der Anlage hinzugefügt.Älteste bekannte Ansicht um 1601 nach Johannes Clobucciarich. Die Beschriftung “bamberg” (?) ist etwas verwirrend. Denn so wurde auch Burg Pfannberg früher genannt.
Geografische Lage der Frauenburg
Die Ruine ist frei zugänglich und im Großen und Ganzen als sicher zu bezeichnen. Sie wurde in den 1960er-Jahren renoviert bzw. deren damaliger Zustand preserviert. Zwei Wege führen zur Anlage. Entweder über den Fußsteig und dessen langer hölzernen Brücke hinauf oder über die kleine asphaltierte Straße mit kleinem Parkplatz am Ende.
Virtuelle Tour duch die Ruine Hauenstein in der Steiermark. Für PC, Tablet oder VR-Brille wie Meta-Quest 3.
Virtuelle Tour
VR-Brillen-fähig (z.B. Quest 3)
Die Vermessungskarte in der Tour wurde mit freundlicher Genehmigung entnommen: Murgg, Werner: Burgruinen der Steiermark. Herausgegeben vom Bundesdenkmalamt, Abteilung für Bodendenkmale, in Zusammenarbeit mit dem Verlag Ferdinand Berger & Söhne Ges.m.b.H., Wien/Horn, 2021
Kurzbeschreibung
Die Burg-Ruine Hauenstein liegt recht abgelegen und hoch (über 950 Meter Seehöhe) am Ende des Kainachtales bei Bärnbach in der Steiermark. Errichtet wurde sie um 1200. Anno dazumal schützte sie den später ab dem 15ten und 16ten Jahrhundert immer unwichtiger werdenden Handelsweg von Voitsberg über die Gleinalpe bis in das obere Murtal. Und so wurde sie irgendwann danach verlassen. Spätestens der Brand um 1600 führte dann zu einer vollständigen Aufgabe. Interessantes Detail: die älteste genaue Beschreibung einer steirischen Burgenruine stammt von Josef Scheiger (1878) und beschreibt genau dieses Ruine – ein Burgenbegeisterter der ersten Stunde also.
Teilweise wurde die Ruine durch Renovierungsarbeiten rekonstruiert. Ein Beispiel ist der hochgelegene Erker an der Nordseite des Wohnturmes. Die Umfassungsmauer dagegen (eine zweite Mauer außerhalb der Ringmauer die die gesamte Burg umgibt) ist nur noch in Teilen erhalten.
Sehenswert: Der Wohnturm mit seinem “wuseligen” Inneren. Kleine gotische Fenster mit steinernen Sitzbänken, gotische Wandnischen, schön geformte Auflagen für die Deckenbalkenkontruktion, Türfassungen in gotischer Spitzbogenform, … Eine große Zisterne ist ebenso gut erkennbar.
Beschreibung von Otto Piper 1903
Otto Piper hat im Standardwerk zur Burgenkunde 1904 die Wehranlage beschrieben in Band 4. Der Auszug kann hier als PDF gelesen und heruntergeladen werden:
Die Burgruine im Jahr 2024Rekontruktionszeichnung der Burg Hauenstein um 1500. Mit freundlicher Genehmigung und Copyright von und bei Martin Aigner (www.burgenseite.com). Der kleinere Anbau rechts nebem dem Wohnturm fehlt heute größtenteils. Die kleinen Spitzdächer davor überdecken die Zisterne. Eines der Gebäude im unteren Burghof könnte eine Küche oder eine Schmide gewesen sein. Der Rauchabzug des Kamins ist heute noch in der Mauer erkennbar.
Geografische Lage
Josephinische Landesaufnahme
In der Karte um 1785 wird Hauenstein als “Altes Schloss Biber” bezeichnet.
Virtuelle Tour durch die Burgruine Waldstein in der Steiermark. Vollumfassend, geeignet für PC, Tablet und VR-Brille. Weniger geeignet wegen dem kleinen Bildschirm aber doch möglich auf Smartphones.
Virtuelle Tour durch die Burg
VR-Brillen-fähig (z.B. Quest 3)
Die Vermessungskarte in der Tour wurde mit freundlicher Genehmigung entnommen: Murgg, Werner: Burgruinen der Steiermark. Herausgegeben vom Bundesdenkmalamt, Abteilung für Bodendenkmale, in Zusammenarbeit mit dem Verlag Ferdinand Berger & Söhne Ges.m.b.H., Wien/Horn, 2021
Hilfe zur Tour
Der virtuelle Rundgang ist am besten in Vollbild (Doppelklick ins Bild oder Klick auf Button rechts unten), auf einem großen PC-Monitor mit Kopfhörern oder Lautsprechern erlebbar. Rechts oben kann ein Orientierungsplan und eine Karte aktiviert werden, rechts am Rand de Ton auf stumm gesetzt, ein Kompass aus oder eingeblendet und auf Englisch umgestellt werden. Das Infosymbol blendet Beschreibungen zum gerade Gesehenen ein. Aktiviert man den Homebutton am oberen Bildrand, kommt man zum Luftbild/Überblick und wieder retour, senkrechte Pfeile geben Hinweis darauf, ob die Betrachteransicht erhöht oder erniedrigt werden kann. Mit einer VR-Brille wie der Quest 3 kann man die Tour ebenso erleben. Ohne Zusatzsoftware – einfach die URL dieser Seite im Browser der Brille eingeben, den dort dann sichtbaren VR-Button aktivieren – fertig.
Nordansicht der Ruine Waldstein (Kernburg) im Jahr 2025. Fast schon spektakulär der steile senkrechte Burgfelsen auf dieser Seite. Im Hintergrund der Wohnturm der vorgelagerten Ruine Hungerturm. Die große Öffnung mit Rundbogen (Bildmitte rechts) führt in jenen Raum, der in der Tour als “Sakristei” der Burgkapelle bezeichnet wird. Nach links anschließend die Außenmauer der Kapelle.
Kurzbeschreibung der Ruine Waldstein
Ruine Waldstein – die größere der beiden Anlagen die ehemals organisatorisch sicher zusammengehörten – kann als die wichtigere und zentrale Befestigungsanlage betrachtet werden, Ruine Hungerturm als eine Art Vorwerk.
Erste urkundliche Erwähnung als Castum Waldstein im Jahre 1152. Damals noch eine kleine Anlage. Es folgten wahrscheinlich im 14ten Jahrhundert der heutige Bergfried, die Burgkapelle, Palas und Ringmauer. Die ausgedehnten Anlagen (Vorburg) im Osten, Westen und Süden waren die letzten Ausbauten im 15ten und 16ten Jahrhundert. Nicht lange darauf wurde sie verlassen. Die Anlage verfällt und ist auch auf dem Kupferstich von Vischer um 1680 nur noch als Ruine ohne Dächer im Hintergrund abgebildet. Grund dafür ist wie so oft der Bau eines im Tal gelegenen Neubaues (Schloss Waldstein).
Die trockene, sonnige Lage und die grün bewachsenen Mauern erzeugen heute eine märchenhafte, verwunschene Wirkung. Allerdings ist das Areal für Besucher aufgrund der Baufälligkeit gesperrt. Die Anlage erscheint auf den ersten Blick eher klein. Sie wurde aber – wie erwähnt – mit einer ausgedehnten Vorburg nach West, Ost und Süd versehen. Diese Abschnitte umfassten Wirtschaftsgebäude und weitere Verteidigungsanalgen (Ringmauern und Rondelle) und wahrscheinlich auch Gärten. Interessant der Turm (Bergfried): haben diese meist älteren Teile einer Burganlage durchwegs rechteckigen oder quadratischen Grundriss, so ist dieser hier dreieckig ausgestaltet. Grundsätzlich eher selten, in der Steiermark aber nicht der Einzige: Ruine Salla-Klingenstein, Ruine Pflindsberg. Als Wohnturm wurde er nie genutzt, dafür ist die Grundfläche zu klein. Stellt man sich in den Bergfried (heute über ein kleines herausgebrochenes Loch am Fuß möglich), fühlt man sich eher wie in einem Brunnenschacht als in einem geräumigen Turm.
Decken oder Zwischendecken sind heute größtenteils nicht mehr erhalten, ausgenommen ein Raum mit Tonnengewölbe (möglicherweise die Sakristei der Kapelle), der direkt an die Kapelle anschließt und die Decke über der kleinen Apsis der Kapelle. Im kleinen innersten Burghof erkennt man das kreisrunde Loch einer Zisterne – fließendes Wasser oder Brunnenwasser gab es wohl nicht.
Sehenswert (in der Tour): dreieckiger Bergfried, Zugbrücke, Zisterne, ausgedehnte Vorburganlagen, Palas mit eindeutigen Spuren der damaligen Holzauskleidung, senkrechter Burgfelsen im Norden und die großen Abmessungen der Gesamtanlage.
Otto Piper 1907
Der Burgenhistoriker Piper hat die Burgenruine im fünften Band seines Werkes “Österreichische Burgen” 1907 beschrieben.
Schloss und Ruine Waldstein im Hintergrund auf einer Lithographie um 1865. Die Ruine links am vorderen Hügel ist Ruine Hungerturm. Schloss Waldstein und Ruine Waldstein nach Georg Matthäus Vischer um 1680. Im Vordergrund das “neue” Schloss Waldstein, im Hintergrund bereits verfallen die “alte” Burg Waldstein. Vischer war nicht gerade bekannt für geografisch stimmige Darstellungen. So fehlt in diesem Stich der gesamte vorgelagerte Bergrücken mit der zur Ruine Waldstein gehörigen Anlage “Ruine Hungerturm”. Ob die abgebildete Geometrie der Burg Alt-Waldstein, wie sie auch genannt wird, passt, ist ebenfalls fraglich. Der Bergfried ist nicht rechteckig sondern hat dreieckigen Grundriss.
Josephinische Landesaufnahme 1785
In der Josephinischen Karte wurde die Burg als “altes Schlos Waldstein” aufgenommen.
Virtuelle Tour durch die Burg-Ruine Offenburg bei Pöls in der Obersteiermark. Abgebrannt 1590 und seither nicht mehr bewohnt oder renoviert.
Die Tour durch die Burg-Ruine Offenburg
VR-Brillen-fähig (z.B. Quest 3)
Die Vermessungskarte in der Tour wurde mit freundlicher Genehmigung entnommen: Murgg, Werner: Burgruinen der Steiermark. Herausgegeben vom Bundesdenkmalamt, Abteilung für Bodendenkmale, in Zusammenarbeit mit dem Verlag Ferdinand Berger & Söhne Ges.m.b.H., Wien/Horn, 2021
Kurzbeschreibung
Viel ist ist nicht mehr erhalten. Das ist vor allem einem Großbrand im Jahre 1590 geschuldet. Mit Ausnahme des Bergfrieds brannte die Burg gänzlich ab und wurde danach nicht mehr mehr instandgesetzt. Der Bergfried ist aber insofern sehenswert, da er ein schönes hochgelegenes romanisches Zugangstor vorzuweisen hat. Inklusive dem hölzernen Torriegel, der die letzten Jahrhunderte seit dem Brand überstanden hat.
Der romanische Bergfried liegt – und das ist etwas ungewöhnlich – abgesetzt und der eigentlichen Burganlage vorgelagert. Prinzipiell keine gute Idee wie man eine Burg anno dazumal in der Regel verteidigen wollte. Man hatte damit keine geschützte Möglichkeit eines Rückzuges in die Hauptburg im Anlassfall. Immerhin wurde der Bergfried aber mit einer sich nach unten verbreiternden Verstärkung (Talus) ausgestattet gegen Kanonenbeschuss.
Die abgesetzte Lage war aber auch dafür verantwortlich, dass beim Großbrand der Turm verschont geblieben ist. In Jugendjahren habe ich ein wenig im Schutt gewühlt. Sofort sind von Feuer verbogene und angeschmolzene Glasbruchstücke und verkohltes Holz zum Vorschein gekommen.
Ob die Sage des letzten Offenburger Ritters den wegen seiner Räuberei der Teufel geholt hat ein Hinweis auf die Anwesenheit von Räuberbanden sein kann ist unbekannt.
Die Burg war bis in die 1970er-Jahre sehr verborgen im Wald. Man konnte sich damals auf eine Entdeckungsreise begeben und hatte das Gefühl, der Erste zu sein, der diese Gemäuer besucht. Dann planierte man recht brutal einen Forstweg mitten durch die Anlage. Womit sie zwar jetzt einfach zu finden und besuchen ist, viele Reste der Anlage wurden dabei aber auch zerstört.
Historische Ansichten der Offenburg
Überflug über die Ruine Offenburg 2024Offenburg um 1850 auf einem Aquarell nach Wilhelm Leifer. Links der Bergfried, rechts davon das teils noch erhaltene Torhaus bzw. Torturm. Gut erkennbar der Rundbogen des Torhauses der auch auf dem Gemälde von Ferdinand Runk festgehalten ist. Der zweite Rundbogen rechts ist (zumindest mir) nicht erklärbar da er in Darstellungen von Vischer und Globbucciarich nicht vorkommt.Rekonstruktionszeichnung der Offenburg. Mit freundlicher Genehmigung und Copyright von und bei Martin Aigner (www.burgenseite.com). Die rechteckige Mauer vor der Burg ist eine von zumindest zwei Vorwerken. Eine zweite rechts anschließende Mauerumfriedung fehlt in dieser Abbildung. Sie ist aber im Gelände noch erkennbar, wenn man viel Zeit hat und sich in das steile und unwirtliche Waldgelände unter dem Burgplateau wagt. Der Brückenpfeiler der hier skizzierten Zugbrücke ist heute noch gut erhalten, das eine Fenster über dem Tor waren damals zwei Stück. Gut nachvollziehbar die etwas ungeschickte Verteidigung: wurde der Turm angegriffen und musste man sich zurückziehen, blieb nur der ungeschützte Rückzug über das freie Gelände hinter die eigentlichen Burgmauern.Ruine Offenburg nach Ferdinand Runk um 1799. Erkennbar ist eventuell am Bergfried, dass das herausgebrochene Loch durch das man heute das Innere erreicht schon damals bestanden hat. Das Geländeniveau war deutlich niedriger als heute. Durch den Bereich mit den Kühen führt jetzt die Forststraße hindurch. Eines der wenigen erhaltenen bzw erkennbaren Bauelemente heute ist ein Rundbogenfenster auf Bodenniveau. Ob es sich um eines der hier hoch liegenden handelt ist zumindest mir nicht ganz klar. Die Tour lädt ein, sich selbst darüber Gedankenzu machen. Der große mit Holz gestütze Rundbogen ist Teil des Torhauses, ebenso die zwei darüberliegenden Fenster. Das kann gut im Aquarell von Leifer verifiziert werden. Von diesem Bogen ist heute nur ein sehr kleiner kaum erkennbarer Ansatz vorhanden.Offenburg um 1680 nach Georg Matthäus Vischer. Bereits damals eine Ruine, aber immerhin noch mit ein paar Dächern. Der Turm (Bergfried) ist heute noch erhalten, von den restlichen Gebäuden kaum mehr etwas. Ob die vermeintlichen Rundtürme wirklich rund waren bezweifle ich. Erkennbar ist heute keine einzige rund angelegte Mauer, die Skizze von Globbucciarich um 1600 zeigt sie auch nicht und das Aquarell von Wilhelm Leifer 1850 liefert ebenso keinen Hinweis. Und wie die Ruine Eppenstein von hier aus so gut erkennbar sein sollte bleibt ebenfalls unklar. Das kann daran liegen, dass Vischer seine Skizzen oft einem Kupferstecher zur Ausfertigung übergab – Stille Post bei Abbildungen. Und natürlich ist der Burgberg nicht ein nahezug senkrechter Felsen. Erwähenswert ist das Fehlen des zentralen großen Wohnturmes, der auf der Skizze von Globucciarich (noch) zu sehen ist. Vermutlich hat Vischer hier sich eniges an Ungenauigkeiten erlaubt.
Offenburg um 1600 nach Johannes Clobucciarich. Die beiden Rechtecke vor der Burg sind mit Mauern umgebene Abschnitte die vielleicht als Gartenanlage genutzt wurden. Sie könnten auch als Zwinger angesprochen werden. Zumindest vom rechten (östlichen) finden man heute noch Reste im Wald. Die Tour zeigt sie. Der linke Turm ist der der heute gut erhaltene Bergfried der auch hier etwas erhöht und abgesetzt dargestellt wird – wenn man ein wenig Phantasie hat. Der zentrale Wohnturm (höchstes Gebäude) ist heute noch in geringen Resten vorhanden. Interessant ist die Abbildung vor allem auch deshalb, da sie rund 11 Jahre nach dem Großbrand der Burg entstanden ist. Denn Globucciarich stellt sie mit Dächern dar.
Offenburg nach Wilhelm Leifer. Eine zweite kleine Darstellung der Ruine.
Geografische Lage
Josephinische Landesaufnahme 1785
1785 muss wohl noch deutlich viel mehr von den heute wenigen Resten vorhanden gewesen sein, wenn damals als “Altes Schloss Ofenburg” verzeichnet.