Virtuelle vollumfängliche Rundtour durch die Burg-Ruine Lubgast beziehungsweise Burg-Ruine Ligist. Mit Kurzerklärung der Bauepochen des Wohnturmes. VR-Brillen-fähig (z.B. Quest 3).
Virtuelle Tour durch die Burg-Ruine Lubgast
Wie üblich ist eingeschaltener Ton oder Kopfhörer empfehlenswert. Die etwas verwirrenden Bauabschnitte des Turmes werden in der Tour verdeutlicht und beschrieben. Für den Zugang in den Turm muss in der Tour erst eine Leiter aufgestellt werden.
Ein wenig Baugeschichte ist auch auf der Schautafel am Beginn der Tour mit Klick darauf zu lesen.
Kurzbeschreibung
Ruine Lubgast oder Ruine Ligist – um 1200 erbaut und spätestens 1820 mehr oder weniger ruinös.
Der Turm von Ruine Lubgast wurde bereits um 1200 errichtet mit romanischer Gewölbedecke. Diese wurden später in der Renaissance komplett entfernt, flache Holzdecken eingezogen, Fenster aus-, um- und neugebaut. EIn massiver Um- und Ausbau. Das heutige Dach des füngeschossigen Wohnturmes errichtete 1975 der damalige Burgverein. Die Anlage ist frei zugänglich – etwas schwierig ist aber der Zugang in den oberen Teil des Wohnturmes. Ein Besuch ist die Anlage jedenfalls wert – klein aber fein und liegt direkt neben der Straße.
Eine sehr gute ausführliche Beschreibung der Geschichte, Baugeschichte und zum Bau selbst findent man auf Wikipedia und auf der sehr guten Webseite von Martin Aigner (burgenseite.com). Und wenn man das Infosymbol in der Tour aktiviert.
Beschreibung von Otto Piper 1907
Otto Piper hat im ersten Standardwerk zur Burgenkunde 1907 die Ruine beschrieben in Band 5. Der Auszug kann hier als PDF gelesen und heruntergeladen werden:
Ruine Lubgast auf einer colorierten Postkarte um 1908.Ligist und die Ruine Lubgast um 1880. Einige Dachteile sind noch erhalten.Veste Lubgast um 1680 nach Georg Matthäus Vischer. Auffällig das Rondell das recht spät um 1600 hinzugefügt wurde und der große Kamin. Diesem wird nachgesagt, er gehörte einst zu einer Alchemistenküche in der man Gold zu erzeugen trachtete.
Geografische Lage
Josephinische Landesaufnahme 1785
Weblinks
Ausführliche und fundierte Beschreibung des Baus inklusive Aufrissplan des Turmes: burgenseite.com
Gute Zusammenfassung zur Geschichte und Baugeschichte: burgen-austria.com
Virtuelle Tour durch die Burgruine Waldstein in der Steiermark. Vollumfassend, geeignet für PC, Tablet und VR-Brille. Weniger geeignet wegen dem kleinen Bildschirm aber doch möglich auf Smartphones.
Virtuelle Tour durch die Burg
VR-Brillen-fähig (z.B. Quest 3)
Die Vermessungskarte in der Tour wurde mit freundlicher Genehmigung entnommen: Murgg, Werner: Burgruinen der Steiermark. Herausgegeben vom Bundesdenkmalamt, Abteilung für Bodendenkmale, in Zusammenarbeit mit dem Verlag Ferdinand Berger & Söhne Ges.m.b.H., Wien/Horn, 2021
Hilfe zur Tour
Der virtuelle Rundgang ist am besten in Vollbild (Doppelklick ins Bild oder Klick auf Button rechts unten), auf einem großen PC-Monitor mit Kopfhörern oder Lautsprechern erlebbar. Rechts oben kann ein Orientierungsplan und eine Karte aktiviert werden, rechts am Rand de Ton auf stumm gesetzt, ein Kompass aus oder eingeblendet und auf Englisch umgestellt werden. Das Infosymbol blendet Beschreibungen zum gerade Gesehenen ein. Aktiviert man den Homebutton am oberen Bildrand, kommt man zum Luftbild/Überblick und wieder retour, senkrechte Pfeile geben Hinweis darauf, ob die Betrachteransicht erhöht oder erniedrigt werden kann. Mit einer VR-Brille wie der Quest 3 kann man die Tour ebenso erleben. Ohne Zusatzsoftware – einfach die URL dieser Seite im Browser der Brille eingeben, den dort dann sichtbaren VR-Button aktivieren – fertig.
Nordansicht der Ruine Waldstein (Kernburg) im Jahr 2025. Fast schon spektakulär der steile senkrechte Burgfelsen auf dieser Seite. Im Hintergrund der Wohnturm der vorgelagerten Ruine Hungerturm. Die große Öffnung mit Rundbogen (Bildmitte rechts) führt in jenen Raum, der in der Tour als “Sakristei” der Burgkapelle bezeichnet wird. Nach links anschließend die Außenmauer der Kapelle.
Kurzbeschreibung der Ruine Waldstein
Ruine Waldstein – die größere der beiden Anlagen die ehemals organisatorisch sicher zusammengehörten – kann als die wichtigere und zentrale Befestigungsanlage betrachtet werden, Ruine Hungerturm als eine Art Vorwerk.
Erste urkundliche Erwähnung als Castum Waldstein im Jahre 1152. Damals noch eine kleine Anlage. Es folgten wahrscheinlich im 14ten Jahrhundert der heutige Bergfried, die Burgkapelle, Palas und Ringmauer. Die ausgedehnten Anlagen (Vorburg) im Osten, Westen und Süden waren die letzten Ausbauten im 15ten und 16ten Jahrhundert. Nicht lange darauf wurde sie verlassen. Die Anlage verfällt und ist auch auf dem Kupferstich von Vischer um 1680 nur noch als Ruine ohne Dächer im Hintergrund abgebildet. Grund dafür ist wie so oft der Bau eines im Tal gelegenen Neubaues (Schloss Waldstein).
Die trockene, sonnige Lage und die grün bewachsenen Mauern erzeugen heute eine märchenhafte, verwunschene Wirkung. Allerdings ist das Areal für Besucher aufgrund der Baufälligkeit gesperrt. Die Anlage erscheint auf den ersten Blick eher klein. Sie wurde aber – wie erwähnt – mit einer ausgedehnten Vorburg nach West, Ost und Süd versehen. Diese Abschnitte umfassten Wirtschaftsgebäude und weitere Verteidigungsanalgen (Ringmauern und Rondelle) und wahrscheinlich auch Gärten. Interessant der Turm (Bergfried): haben diese meist älteren Teile einer Burganlage durchwegs rechteckigen oder quadratischen Grundriss, so ist dieser hier dreieckig ausgestaltet. Grundsätzlich eher selten, in der Steiermark aber nicht der Einzige: Ruine Salla-Klingenstein, Ruine Pflindsberg. Als Wohnturm wurde er nie genutzt, dafür ist die Grundfläche zu klein. Stellt man sich in den Bergfried (heute über ein kleines herausgebrochenes Loch am Fuß möglich), fühlt man sich eher wie in einem Brunnenschacht als in einem geräumigen Turm.
Decken oder Zwischendecken sind heute größtenteils nicht mehr erhalten, ausgenommen ein Raum mit Tonnengewölbe (möglicherweise die Sakristei der Kapelle), der direkt an die Kapelle anschließt und die Decke über der kleinen Apsis der Kapelle. Im kleinen innersten Burghof erkennt man das kreisrunde Loch einer Zisterne – fließendes Wasser oder Brunnenwasser gab es wohl nicht.
Sehenswert (in der Tour): dreieckiger Bergfried, Zugbrücke, Zisterne, ausgedehnte Vorburganlagen, Palas mit eindeutigen Spuren der damaligen Holzauskleidung, senkrechter Burgfelsen im Norden und die großen Abmessungen der Gesamtanlage.
Otto Piper 1907
Der Burgenhistoriker Piper hat die Burgenruine im fünften Band seines Werkes “Österreichische Burgen” 1907 beschrieben.
Schloss und Ruine Waldstein im Hintergrund auf einer Lithographie um 1865. Die Ruine links am vorderen Hügel ist Ruine Hungerturm. Schloss Waldstein und Ruine Waldstein nach Georg Matthäus Vischer um 1680. Im Vordergrund das “neue” Schloss Waldstein, im Hintergrund bereits verfallen die “alte” Burg Waldstein. Vischer war nicht gerade bekannt für geografisch stimmige Darstellungen. So fehlt in diesem Stich der gesamte vorgelagerte Bergrücken mit der zur Ruine Waldstein gehörigen Anlage “Ruine Hungerturm”. Ob die abgebildete Geometrie der Burg Alt-Waldstein, wie sie auch genannt wird, passt, ist ebenfalls fraglich. Der Bergfried ist nicht rechteckig sondern hat dreieckigen Grundriss.
Josephinische Landesaufnahme 1785
In der Josephinischen Karte wurde die Burg als “altes Schlos Waldstein” aufgenommen.
Virtuelle Tour durch die Burgruine Reifenstein im Pölstal in der Steiermark. Geeignet für PC, Tablet und VR-Brille. Für Smartphone aufgrund der Bildschirmgröße nur bedingt empfohlen.
Die virtuelle Tour
Der Rundgang Ruine Reifenstein ist vollumfassend und deckt nahezu alle Bereiche – außen und innen, oben und unten ab. Sie ist die “Burg meiner Kindheit” – nahezu jeder Winkel war mir bereits seit vielen Jahren vertraut. Auch aus diesem persönlichen Grund ist die Tour in einem Maße ausführlich und detailiert wie keine andere auf dieser Webseite.
Da alle Aufnahmen mittels Drohne getätigt wurden, konnten auch heute völlig unzugängliche oder gefährliche Bereiche dokumentiert werden. Die Technik macht es oft möglich diese in verbruchgefährdeten Bereiche einfliegen zu lassen oder sich von Oben herab zu nähern oder durch das hochgelegene Burgtor zu fliegen. Empfehlenswert ist es, rechts oben das Infosymbol zu aktivieren. Denn mittlerweise ist die Tour mit vielen Informationen ausgestattet, die ab und an noch ergänzt werden.
Für die Verwendung mit VR-Brille die URL dieser Seite in den Browser der Brille eingeben und in der Tour den Button mit dem Brillensymbol aktivieren.
Die Vermessungskarte in der Tour wurde mit freundlicher Genehmigung entnommen: Murgg, Werner: Burgruinen der Steiermark. Herausgegeben vom Bundesdenkmalamt, Abteilung für Bodendenkmale, in Zusammenarbeit mit dem Verlag Ferdinand Berger & Söhne Ges.m.b.H., Wien/Horn, 2021
Kurzbeschreibung der Burganlage
Die Ruine ist sehr stark gefährdet und gefährdend, da in unregelmäßigen Abständen immer wieder auch größere Teile zusammenbrechen. Erbaut ab 1250 (erste Erwähnungen der Burganlage noch früher um 1145, zugleich mit der Kirche im nahegelegen Pöls) und immer wieder umgebaut und ausgebaut wurde die Anlage um 1800 aufgrund der damaligen Dachsteuer und zusätzlich um zu verhindern, dass sich Napoleon mit seinen Truppen sich dort einquartiert, von allen Dächern befreit. Die damals schon baufällige Burg verfiel dann in Folge sehr rasch. Sichtverbindung besteht zur Burg-Ruine Offenburg auf der anderen Talseite. Knapp aber doch nicht – keine Sichtverbindung besteht zur Ruine Fohnsdorf.
Eine geschichtliche Erwähnung ist es wert, genannt zu werden: einer der Besitzer der Wehranlage war der Bruder des Minnesängers Ulrich von Lichtenstein.
Eine Erzählung im Volksmund und zumindest ein altes Urbar spricht von einem zwei Stock tiefen Keller. Den es im engeren Sinn nicht gegeben hat. Sehr wohl aber hat der Wohn- und Küchentrakt im Osten mehrere Stockwerke, zwei davon sind heute immer noch vorhanden. Das unterste ist direkt an den Felsen gebaut und erweckt damit den Eindruck eines Kellers mit hohem Gewölbe. Blickt man allerdings aus einen der kleinen Fenster, befindet man sich immer noch über dem Boden des umliegenden Waldes. Alle wesentlichen Abschnitte werden in der Tour erklärt.
In ihrer Geometrie kann man diese Anlage wohl als Inbegriff einer klassischen “Ritter-Burg” auffassen. Zumindest stellt man sich diese gerne so vor. Ein tiefer Burgraben, darüber führten zwei Brücken zu den beiden Toren der zinnenbesetzten Ringmauer, an den Ecken Rundtürme. Ein hochgelegener alter zentraler Teil mit Halb-Rundturm und eckigem Bergfried, ein Innenhof von hohen Gebäuden umgeben und versperrt durch ein weiteres Burgtor, eine gotische Schlosskapelle, ein langer Wehrgang, Pferdestall mit grandiosem Gewölbe, Schießscharten in Schlüsselform, Räume mit Gewölbedecke – alles vorhanden. Allerdings ist der Begriff “Ritter” nur für das Mittealter fachlich richtig – und die volle Ausbaugröße (vor allem die Ringmauer) wurde erst danach erreicht. Und einige Elemente waren eher Zier als Funktion. Insbesondere so gut wie alle Zinnen. Schießscharten hatten jedoch Funktion. Über diese findet man ein wenig Erklärung dazu im Westturm.
Beschreibung von Walter Brunner 1976
Eine zwar alte aber hervorragende Beschreibung vor allem zur Geschichte der Burg lieferte der Historiker Walter Brunner im Buch “Die Geschichte von Pöls” aus dem Jahr 1976. Erhältlich im Buchantiquariat, z.B. https://www.buchfreund.de oder https://www.zvab.com. Die Baubeschreibung entstammt aber offesichtlich der früheren von Piper. Der Grundrissplan ist bei beiden nicht vollständig und die Geometrie wird etwas verzerrt wiedergegeben.
Beschreibung von Otto Piper 1905
Otto Piper hat im ersten Standardwerk zur Burgenkunde 1905 die Reifenstein ebenfalls beschrieben in Band 4. Der Auszug kann hier als PDF gelesen und heruntergeladen werden:
Der große Pferdestall, Küche mit großem Kamin mit Ruß, die Reste der sechs-eckigen gotischen Burgkapelle, das große Rondell, die erhaltenen Räume im halbrunden zentralen Turm und generell die großen Abmessungen der Anlage. Aber: es gilt Betretungsverbot. Und das zu Recht.
Ansichten aus verschiedenen Zeiten
Rekonstruktionszeichnung der Burg um 1550. Mit freundlicher Genehmigung und Copyright von und bei Martin Aigner (www.burgenseite.com)Ruine Reifenstein im Jahr 2023
Überflugsvideo nach Osten im Jahr 2024
Lithografie aus “Topog. gesch. Lexikon von Steiermark” um 1880. Eine der Originallithografien im Besitz des Autors.
Auf Holz aufgezogenes und coloriertes Bild (Wandschmuck aus den 1930ern). Im Besitz des Autors.
Reifenstein auf einer Skizze vor 1900. Aus dem Standardwerk für Burgen von Otto Piper: Österreichische Burgen, 1905, Band 4.
Mir scheint die Abbildung bei Piper sehr abgekupfert von der Lithographie aus 1880. Die Details und Perspektive sind identisch, der Vordergrund reine Phantasie. Hier fehlen die auch auf der Lithographie nicht erkennbaren (durch Gelände verdeckt) Mauern des Burggrabens. Diese müssten hier in dieser Abbildung aber zu sehen sein, so wie der Vordergrund skizziert wurde. Oder anders gesagt: man versuchte zu kaschieren, dass man die Abbildung einfach abzeichnete in Unwissenheit der realen Gegebenheiten vor Ort. Otto Piper gibt für dieses Bild an: Den Ursprung der in meinem Besitze befindlichen älteren Zeichnung [ ] kann ich nicht mehr angeben.
Kolorierte Fotographie ca. 1930
Reifenstein um 1600 nach Johannes Clobucciarich, älteste bekannte Ansicht. Original im Besitz des Steirischen Landesarchivs.
Reifenstein Westseite um 1850 nach Wilhelm Leifer. Um diese Zeit waren offenbar noch ein paar letzte Reste der Dächer erhalten die man auf der Lithographie aus 1880 nicht mehr erkennt. Original im Besitz des Autors.Reifenstein Ostseite um 1850 nach Wilhelm Leifer.Kupferstich aus “Topographia Ducatus Styriae” Georg Mathaeus Vischer um 1680. Einer der erhaltenen Originaldrucke, im Besitz des Autors.