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Verließ

Virtuelle Tour durch die gesamte Anlage der Ruine Steinschloss bei Scheifling bzw. Mariahof in der Steiermark.

VR-Brillen-fähig (z.B. Quest 3)

Die Tour durch die Burg-Ruine Steinschloss

Der Rundgang für die Ruine Steinschloss ist allumfassend und deckt mehr oder weniger die gesamte Anlage – außen und innen – ab. Ton ist wie immer empfohlen.

Informationen blended man über das Info-Symbol rechts oben ein, Luftbild (rechts oben einzublenden) und ein Kompass helfen bei der Orientierung in dieser großen Anlage.

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Kurze Historie

Von keiner der bisher auf dieser Webseite erfassten Burg-Ruinen in der Steiermark liegt so viel an Informationen, Plänen, Rekonstruktionen, Literatur und archäologischen Aufarbeitungen vor wie von der Ruine Steinschloss. Zumindest mir nicht. Inklusive einer Masterarbeit von Frau Katrin Schwarzkogler die sich darin intensiv mit der Burgkapelle auseinandersetzt. Diese Arbeit ist öffentlich zugänglich und findet sich in den Web-Links weiter unten. Eine gute Zusammenfassung hat auch Richard Pogatschnigg verfasst (Link dazu weiter unten).

Ohne Exaktheit kann man grob die Baugeschichte so zusammenfassen:

Um 1100 bestand eine kleine Burg – dort wo heute der höchste Teil mit dem Bergfried sich befindet. Damals ein Wohnturm mit einem kleinen Häuschen in der Nähe. In zumindest drei Bauphasen wurde der Wohnturm zum Bergfried, nach und nach weitere Gebäude und Wehranlagen hinzugefügt oder umgebaut bis ungefähr um 1650 der große untere Burghof seine Umfassungsmauern bekam. Der letzte große Umbau der Burg.

Die Besitzer wechselten natürlich im Laufe der Zeit – eine bedeutende Änderung war dabei der Kauf der Burg durch das Stift St. Lambrecht. Die Burg wandelte sich unter den Äbten des Stiftes immer mehr zu einem Schloss und weiter zu einer Sommerfrische für die Herren des Klosters. Die Burgkapelle – geweiht der Heiligen Katharina – wurde mehrfach umgebaut, die Äbte residierten in ihrem Sommerurlaub in den damals schönen Gemächern der Kernburg im höchstgelegenen Teil.

Der sehr religionskritische Kaiser Josef II löste aber das Kloster 1786 auf. Und damit war nicht nur das Stift sondern auch das nun Schloss Stein – Steinschloss – vorrübergehend herrenlos. Sie verfiel in Folge recht rasch, ein Blitzschlag 1810 richtete großen Schaden an, die baufällige Anlage wurde geplündert und ist schon 1850 eine schöne – aber nichtsdestotrotz – Ruine die weiter rasch zusammenbricht. Ab 2000 wurde die Anlage abgesichert und der Istzustand bleibt somit erhalten.

Otto Piper

Otto Piper hat die Burgenruine im zweiten Band seines Werkes “Österreichische Burgen” 1903 beschrieben.

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Historische Ansichten

Luftbild der Burgruine Steinschloss 2024
Luftbild der Burgruine Steinschloss 2024
Aquarell der Ruine Steinschloss um 1850 nach Wilhelm Leifer
Aquarell um 1850 nach Wilhelm Leifer.
Kupferstich der Burg Steinschloss um 1680 nach Georg Matthäus Vischer in Topographia Ducatus Styriae
Kupferstich um 1680 nach Georg Matthäus Vischer in Topographia Ducatus Styriae. Die Burg in der Bildmitte auf dem Hügel ist Burg Alt-Teuffenbach (heute noch bzw. wieder bewohnt), rechts darunter im Tal das Schloss Neu-Teuffenbach (heute ein Altenheim bzw. Seniorenresidenz). Es fällt wie üblich schwer, Vischers geographische Topologie mit der Realität in EInklang zu bringen. Alt-Teuffenbach befindet sich zum Beispiel am selben Berg wie Ruine Steinschloss.
Älteste bekannte Ansicht der Burg Steinschloss um 1600 nach Johannes Clobucciarich
Älteste bekannte Ansicht um 1600 nach Johannes Clobucciarich.
Photographie der Ruine Steinschloss um 1900
Ruine Steinschloss um 1900

Geographische Lage & Zugänglichkeit

Die Anlage fasziniert durch ihre Ausmaße und der grandiosen Aussicht. Sichverbindung besteht zur Höhlenburg bei Pux und Burg Katsch. Das liegt auch an der Seehöhe von 1180 Metern und macht sie damit zur höchstgelegenen Burg oder Ruine der Steiermark. Heute ist sie im Gegensatz zu vielen anderen Burgruinen in der Steiermark sehr gut besucht und ein beliebtes Ausflugsziel. In den Kindheitsjahren des Autors konnte man sich noch sicher sein, meist alleine dort anzukommen, wenn man den heute gesperrten Weg von Teufenbach zur damals verwachsenen Ruine fuhr. Heute nimmt man per Auto die Straße über Mariahof. Oder den Fußweg.
Langer Fußweg von Teufenbach:
Fährt man von Teufenbach Richtung Mariahof, zweigt ein beschilderter Fußweg nahe dem Ortsende von Teufenbach nach links ab.

Burgverein

Leider scheiterten Versuche meinerseits mit dem Burgverein in Kontakt zu treten. Emails mit dem Angebot meine Inhalte kostenlos verwenden zu können für die Vereinswebseite und auch ein wenig Werbung für den Burgverein auf meiner Webseite und Tour einzubauen (natürlich mache ich das nicht ohne Einverständnis und Wille des zu Bewerbenden) blieben bis heute unbeantwortet. In meiner Welt wäre es für mich ein Gebot der Höflichkeit, wengistens irgendeine Art Reaktion zu zeigen, wenn mir jemand Unterstützung anbietet. Aus dem Grund sind in der Tour nicht wie vorgeschlagen Information über Verein, aktuelle Veranstaltungen und Führungen zu finden sondern eben nichts.
Es gibt ihn aber – und bei Interesse informiere man sich gerne selbst.

Web

Virtuelle Tour durch die Burgruine Reifenstein im Pölstal in der Steiermark. Geeignet für PC, Tablet und VR-Brille. Für Smartphone aufgrund der Bildschirmgröße nur bedingt empfohlen.

Die virtuelle Tour

Der Rundgang Ruine Reifenstein ist vollumfassend und deckt nahezu alle Bereiche – außen und innen, oben und unten ab. Sie ist die “Burg meiner Kindheit” – nahezu jeder Winkel war mir bereits seit vielen Jahren vertraut. Auch aus diesem persönlichen Grund ist die Tour in einem Maße ausführlich und detailiert wie keine andere auf dieser Webseite.

Da alle Aufnahmen mittels Drohne getätigt wurden, konnten auch heute völlig unzugängliche oder gefährliche Bereiche dokumentiert werden. Die Technik macht es oft möglich diese in verbruchgefährdeten Bereiche einfliegen zu lassen oder sich von Oben herab zu nähern oder durch das hochgelegene Burgtor zu fliegen.
Empfehlenswert ist es, rechts oben das Infosymbol zu aktivieren. Denn mittlerweise ist die Tour mit vielen Informationen ausgestattet, die ab und an noch ergänzt werden.

Für die Verwendung mit VR-Brille die URL dieser Seite in den Browser der Brille eingeben und in der Tour den Button mit dem Brillensymbol aktivieren.

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Kurzbeschreibung der Burganlage

VR-Tour durch die Ruine Reifenstein im Pölstal in der Steiermark – eine der großartigen ehemaligen Burgen in der Steiermark. Die Ruine ist sehr stark gefährdet und gefährdend, da in unregelmäßigen Abständen immer wieder auch größere Teile zusammenbrechen.
 Erbaut ab 1250 (erste Erwähnungen der Burganlage noch früher um 1145, zugleich mit der Kirche im nahegelegen Pöls) und immer wieder umgebaut und ausgebaut wurde die Anlage um 1800 aufgrund der damaligen Dachsteuer und zusätzlich um zu verhindern, dass sich Napoleon mit seinen Truppen sich dort einquartiert, von allen Dächern befreit. Die damals schon baufällige Burg verfiel dann in Folge sehr rasch.
Sichtverbindung besteht zur Burg-Ruine Offenburg auf der anderen Talseite. Knapp aber doch nicht – keine Sichtverbindung besteht zur Ruine Fohnsdorf.

Eine geschichtliche Erwähnung ist es wert, genannt zu werden: einer der Besitzer der Wehranlage war der Bruder des Minnesängers Ulrich von Lichtenstein.

Eine Erzählung im Volksmund und zumindest ein altes Urbar spricht von einem zwei Stock tiefen Keller. Den es im engeren Sinn nicht gegeben hat. Sehr wohl aber hat der Wohn- und Küchentrakt im Osten mehrere Stockwerke, zwei davon sind heute immer noch vorhanden. Das unterste ist direkt an den Felsen gebaut und erweckt damit den Eindruck eines Kellers mit hohem Gewölbe. Blickt man allerdings aus einen der kleinen Fenster, befindet man sich immer noch über dem Boden des umliegenden Waldes. Alle wesentlichen Abschnitte werden in der Tour erklärt.

In ihrer Geometrie kann man diese Anlage wohl als Inbegriff einer klassischen “Ritter-Burg” auffassen. Zumindest stellt man sich diese gerne so vor.
Ein tiefer Burgraben, darüber führten zwei Brücken zu den beiden Toren der zinnenbesetzten Ringmauer, an den Ecken Rundtürme. Ein hochgelegener alter zentraler Teil mit Halb-Rundturm und eckigem Bergfried, ein Innenhof von hohen Gebäuden umgeben und versperrt durch ein weiteres Burgtor, eine gotische Schlosskapelle, ein langer Wehrgang, Pferdestall mit grandiosem Gewölbe, Schießscharten in Schlüsselform, Räume mit Gewölbedecke – alles vorhanden.
Allerdings ist der Begriff “Ritter” nur für das Mittealter fachlich richtig – und die volle Ausbaugröße (vor allem die Ringmauer) wurde erst danach erreicht. Und einige Elemente waren eher Zier als Funktion. Insbesondere so gut wie alle Zinnen. Schießscharten hatten jedoch Funktion. Über diese findet man ein wenig Erklärung dazu im Westturm.

Beschreibung von Walter Brunner 1976

Eine zwar alte aber hervorragende Beschreibung vor allem zur Geschichte der Burg lieferte der Historiker Walter Brunner im Buch “Die Geschichte von Pöls” aus dem Jahr 1976. Erhältlich im Buchantiquariat, z.B. https://www.buchfreund.de oder https://www.zvab.com.
Die Baubeschreibung entstammt aber offesichtlich der früheren von Piper. Der Grundrissplan ist bei beiden nicht vollständig und die Geometrie wird etwas verzerrt wiedergegeben.

Beschreibung von Otto Piper 1905

Otto Piper hat im ersten Standardwerk zur Burgenkunde 1905 die Reifenstein ebenfalls beschrieben in Band 4. Der Auszug kann hier als PDF gelesen und heruntergeladen werden:

Sehenswert

Der große Pferdestall, Küche mit großem Kamin mit Ruß, die Reste der sechs-eckigen gotischen Burgkapelle, das große Rondell, die erhaltenen Räume im halbrunden zentralen Turm und generell die großen Abmessungen der Anlage.

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Ansichten aus verschiedenen Zeiten

Rekonstruktionszeichnung der Burg Reifenstein um 1550 von Martin Aigner
Rekonstruktionszeichnung der Burg um 1550. Mit freundlicher Genehmigung und Copyright von und bei Martin Aigner (www.burgenseite.com)
Luftbild der Burg-Ruine Reifenstein in der Steiermark im Jahr 2023
Ruine Reifenstein im Jahr 2023
Kurzes Überflugsvideo aus dem Jahr 2024

Lithographie der Ruine Reifenstein um 1880
Lithografie aus “Topog. gesch. Lexikon von Steiermark” um 1880. Eine der Originallithografien im Besitz des Autors.
Burgruine Reifenstein, alter Wandschmuck
Auf Holz aufgezogenes und coloriertes Bild (Wandschmuck aus den 1930ern). Im Besitz des Autors.
Bleistift-Skizze der Reifenstein aus Otto Piper: Österreichische Burgen, 1905, Band 4.
Reifenstein auf einer Skizze vor 1900. Aus dem Standardwerk für Burgen von Otto Piper: Österreichische Burgen, 1905, Band 4.

Mir scheint die Abbildung bei Piper sehr abgekupfert von der Lithographie aus 1880. Die Details und Perspektive sind identisch, der Vordergrund reine Phantasie. Hier fehlen die auch auf der Lithographie nicht erkennbaren (durch Gelände verdeckt) Mauern des Burggrabens. Diese müssten hier in dieser Abbildung aber zu sehen sein, so wie der Vordergrund skizziert wurde. Oder anders gesagt: man versuchte zu kaschieren, dass man die Abbildung einfach abzeichnete in Unwissenheit der realen Gegebenheiten vor Ort.
Otto Piper gibt für dieses Bild an: Den Ursprung der in meinem Besitze befindlichen älteren Zeichnung [ ] kann ich nicht mehr angeben.

Burgruine Reifenstein auf einer kolorierten Postkarte. Ansicht von Süden.
Kolorierte Fotographie ca. 1930
Einfache Skizze der Burg Reifenstein nach Johannes Clobucciarich um 1600
Reifenstein um 1600 nach Johannes Clobucciarich, älteste bekannte Ansicht. Original im Besitz des Steirischen Landesarchivs.
Aquarell der Ruine Reifenstein (Westansicht) von Wilhelm Leifer um 1850.
Reifenstein Westseite um 1850 nach Wilhelm Leifer. Um diese Zeit waren offenbar noch ein paar letzte Reste der Dächer erhalten die man auf der Lithographie aus 1880 nicht mehr erkennt. Original im Besitz des Autors.
Aquarell der Ruine Reifenstein (Ostansicht) von Wilhelm Leifer um 1850.
Reifenstein Ostseite um 1850 nach Wilhelm Leifer.
Kupferstich der Burg Reifenstein um 1680 nach Georg Matthäus Vischer
Kupferstich aus “Topographia Ducatus Styriae” Georg Mathaeus Vischer um 1680. Einer von vielen erhaltenen Originaldrucken, im Besitz des Autors.

Geografische Lage

Informationen im Netz dazu

Otto Piper: Österreichische Burgen, 1905, Band 4, Reifenstein
Martin Aigner’s Burgenseite
wehrbauten.at
ruine.at
Burgruine Reifenstein in Pöls-Oberkurzheim (alleburgen.de)
Archiv (burgen-austria.com)
https://de.wikipedia.org/wiki/Burgruine_Reifenstein